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Sonntag, 30. Dezember 2018

Sogar der Tacho hat kein' Bock - Die besten Filme 2018

Ein gutes Kinojahr, zumindest für mich. Der Umzug in eine größere Stadt, in der vage so etwas wie eine cinephile Szene zu erkennen ist. Sehr geärgert darüber dass der neue Jia Zhangke nicht beim Filmfest Hamburg lief (Burning zwar auch nicht, aber leichte Skepsis spätestens seit Obama den gut findet).

Samstag, 29. Dezember 2018

Als wärs der letzte Tag der Welt-Die Top 10 der besten Filme 2018

10. BLACKKKLANSMANN (Spike Lee)
Es ist eine seltsame Angewohnheit der Rezeption von vermeintlich politischen Filmen, diesen aufgrund ihres Inhaltes bereits einen politischen Aktivismus zuzuschreiben. Spike Lee widerspricht dieser simplen Vorstellung in seinem neuen Film auf radikale Art und Weise.

Sonntag, 11. November 2018

Aus der Tiefe des Bildes-Notizen zum 32. Internationalen Filmfest Braunschweig

Es ist eine eigentümliche Eigenschaft des Filmfestivals in Braunschweig, dass das Programm auf eine sympathische Art und Weise unsortiert wirkt. Dies bietet nicht nur ein gewisses Überraschungspotential, sondern lässt einen auch dort Zusammenhänge und Verbindungen suchen, wo eigentlich keine zu sein scheinen. Dabei lässt sich erkennen, in wie viele verschiedene Richtungen sich das Bewegtbild orientieren kann, welche Formatierungen es durchlebt.

Samstag, 22. September 2018

Ein Wunder-Zu Alice Rohrwachers „Glücklich wie Lazzaro“


Alice Rohrwacher hat mit ihren neuen Film in vielerlei Hinsicht ein Wunder vollbracht. Sie erzählt zunächst von einer abgeschotteten, diktatorischen Ausbeutungsszenerie, inmitten derer sich Lazzaro, ein unbedarfter junger Mensch befindet. Man bekommt von Anfang an das Gefühl, dass er nicht in diese Welt hineinpasst, die vom Gegensatz von Arbeit und Herrschaft und von Arm und Reich geprägt ist, ein Ort, den diese Menschen nicht verlassen dürfen.

Freitag, 6. April 2018

King of Queens in Filmen gedacht (Staffel 1)



S01E01 "Pilot" (Trautes Heim) – Außer Atem (Jean-Luc Godard)
Für eine gute Sitcom braucht man nur ein Sofa und einen alten Mann im Keller.

S01E02 "Fat City" (Das Fett muss Weg) – Star Wars: The Force Awakens (JJ Abrams)
Doug wirft über die Vergangenheit einen Blick in die Zukunft und sieht sich mit einer Carrie konfrontiert, die nicht mehr seinen Ansprüchen genügt. JJ Abrams versucht aus der Vergangenheit eine (serielle) Zukunft zu entwerfen. Beide scheitern und finden sich am Ende wieder mit einer Unverändlicherkeit konfrontiert.

S01E03 "Cello, Goodbye" (Revierkämpfe) – The House Bunny (Fred Wolf)
Dumm aber glücklich.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Football is for you and me - Corneliu Porumboius "Infinite Football"

Corneliu Porumboius neuer Film "Infinite Football" beginnt so, wie Abende nach Amateurfußballspielen in der Vereinskneipe enden: Ein mittelalter Mann erzählt von einer lebensprägenden Verletzung beim Fußball, in der Vereinskneipe gerne noch garniert mit einem Verweis auf die große Karriere, die durch den Tritt des ungelenken Gegenspielers verhindert wurde. Porumboius mittelalter Mann findet einen anderen Weg als biertrunkene Abende neben rumänischen Sportplätzen, für ihn bedeutet der lebensverändere Tritt den ersten Schritt auf dem Weg zu der Erkenntnis, dass nicht die Spieler, sondern der abgesteckte systemische Rahmen, die Fußballregeln, fehlerhaft sind.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Der Lärm der Stille- Lav Diaz‘ „Season of the Devil“


In seinem neuen Film erzählt Lav Diaz wieder mal von der Geschichte der Philippinen Ende der 70er-Jahre. Eine autoritäre Militärdiktatur hat sich gebildet und jegliche revolutionäre Stimmen sollen mit Gewalt unterdrückt werden. Das Ganze erzählt er in Schwarz-Weiß, sowie mittels Gesang, der ohne Musikunterstützung auskommt (er selbst bezeichnete den Film als „Rock-Oper“).

Dienstag, 20. Februar 2018

Die Allgegenwart des Vaters-Gedankensplitter zu drei Filmen der Weimarer Republik

Im Rahmen der Berlinale 2018 konnte man u.a. eine Retrospektive zum Thema „Weimarer Kino-Neu gesehen“ betrachten. Drei Filme dieser Reihe scheinen mir auf eigentümliche Art und Weise nicht nur miteinander, sondern auch mit der deutschen Filmgeschichte verbunden zu sein, nämlich mittels der Figur des Vaters.

Dienstag, 6. Februar 2018

Selbständige Kleider: Zu Paul Thomas Anderson „Phantom Thread"


Das An- und Ausziehen ist eine urfilmische Tätigkeit. In beinahe jedem Film finden sich Szenen, in denen Personen Klamotten anlegen, sei es ganz bewusst oder nur als nebensächlicher Rahmen eines Dialogs. Paul Thomas Anderson nähert sich dieser Technik in seinem neuen Film PHANTOM THREAD geradezu verdächtig langsam. Das stetige Berühren anderer Menschen spielt für den Schneider Reynolds Woodcock gerade zu Beginn des Films eine wichtige Rolle und wird von der Kamera mit ruhigen, fast kreisenden Bewegungen eingefangen. Dabei geht es keinesfalls um eine erotisch aufgeladene Berührung, sondern um die Bewegung, die dieser Film vollzieht, in dessen Zentrum am Anfang und am Ende das nicht enden wollende Abmessen von Körpern steht.