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Sonntag, 14. August 2016

Der Kongress tanzt



 
Es ist ebenso langweilig wie müßig, den aktuellen Zustand des deutschen Films zu beklagen, schließlich wurde dies an anderer Stelle von klugen Leuten schon sehr umfassend getan. Nichtsdestotrotz bietet Erik Charrells musikalische Liebeskomödie rund um den Wiener Kongress (in Geschichtslehrbücher auch gerne als „Die Neuordnung Europas“ übertitelt), „Der Kongress tanzt“ Anlass zu betrauern, was dem deutschen Kino mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus (wenn dies natürlich auch eher eins der geringeren Schrecken darstellt) verloren gegangen ist.

Freitag, 5. August 2016

Festivalzuschauer ihr seid Schweine, Festivalzuschauer ich verachte euch




Auf der diesjährigen Berlinale gab es eine seltsame Szene zu beobachten. Die Regisseure Dominik Graf und Johannes Sievert führten im Anschluss an die Premiere ihres neuen Films „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ ein Zuschauergespräch. Es ging dabei um die Wahrnehmung von kommerziellen Filmen in Deutschland. Graf sagte dazu: „Es gibt in Deutschland eine unheimliche Arroganz gegenüber einem kommerziellen Kino.“ Er bekam donnernden Applaus aus dem gut gefüllten Kinosaal, auch die Aussage, man könne „für einen erfolgreichen Film keine gute Presse bekommen“, wurde ähnlich aufgenommen. Das Absurde daran ist, dass sicherlich ein Großteil der Zuschauer genau mit diesen Sätzen gemeint war.