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Sonntag, 31. Dezember 2023

Die besten Filme 2023 – Wir wollen nicht länger warten


Ein Jahr der Kontinuitäten: Die furchtbarsten Filme sind beinahe schon traditionell ein cravenloses Scream-Sequel, ein blutleeres Horrorklassikerquasiremake, ein Film, der nur gefeiert wird, weil er aus Amerika kommt (Past Lives) und der neue Ridley-Scott-Film. Ein Jahr der Neuigkeiten: Nach all der Zeit mal wieder eine lustige Fernsehserie aus Deutschland (Irgendwas mit Medien), eine grandiose Ausgabe der Tour de France Femmes, ich fange an, Borges zu lesen. Ein Bild: Demi Vollering kommt aus dem Nebel, um auf dem Tourmalet die Tour zu gewinnen. Ein Moment: Marvin Ducksch zum dritten vor 20.000 Auswärtsfans in Berlin. Immer dieselben Podcasts: 11Freunde Themenfrühstück, Wollmilchcast, LexG Podcast – der PewCast, dieses Jahr nur mit Sternchen, Sam Levinson sei Dank.

Samstag, 30. Dezember 2023

In my mind. Die besten Filme des Jahres 2023


Das schönste Bild des Jahres wie jedes Jahr ein Deich an der Nordsee, das schönste Kino-Bild eines von der Ostsee. Eine lange Sommerwanderung über die tschechische Grenze wird mit Pommes & Bier am See beschlossen. Der große 4:0-Heimsieg gegen Mainz 05 am letzten sommerlichen Wochenende an der Weser. 10 Jahre Hinterland. Die letzten Tage des Bistro Aida (wo irgendwas nicht stimmte). Die Eintracht-Frauen. Siegfrieds mechanisches Musikkabinett (Rüdesheim). Sandra Bullock & Parker Posey. Die Bücher von Emine Sevgi Özdamar. Schnitzelessen im Solzer. Der längste Sommertag mit Apichatpong Weerasethakuls A Conversation with the Sun und dem Musuem of No Art. Maria Schrader in Keiner liebt mich (Dörrie). An Expert In A Dying Field (The Beths). Die Plastic World-Ausstellung in der Schirn. Der lange und letzte Riverdale-Sommer. Verifiziert singt vom Suzuki Swift in der Brotfabrik. Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle, das ist die Art Sachen, die niemand wissen braucht. (Madame Nielsen)

Montag, 28. August 2023

Vielseitige Gemeinschaften- Deutsche Beziehungskomödien 1989-2001


Die Filmreihe „Deutsche Beziehungskomödien 1989-2001“ (Filmkollektiv Frankfurt, 25.-27. August 2023) sah sich einem eigentümlichen Gegenstand gegenüber. So scheinen die deutschen Komödien dieser Zeit, wenn auch vom Publikum z.T. millionenfach besucht, in der kollektiven Erinnerung eher im Unterbewusstsein versteckt zu sein. Zwar als Genrebezeichnung und Anekdote immer wieder hochgezogen und in ihren Bildwelten nie ganz aus dem deutschen Kino verschwunden, scheint die Geschichte des sehr tollen ABGESCHMINKT (Katja von Garnier, 1993), der, obwohl seinerzeit erfolgreich, vollständig in der Versenkung verschwunden ist, der Prototyp dieser Filme zu sein. Trotzdem kommen selbst jemandem, der genau in der Mitte dieser Periode geboren wurde, die Bildwelten eigentümlich vertraut vor. Das Nachleben dieser Filme, das diskutiert die Filmreihe als eine seiner vielen spannenden Konstellationen, könnte nicht in ihrer Erinnerung liegen, sondern in dem, was sie an Bilderreservoir für die deutsche Komödie geliefert haben und in der gerade in den ersten Filmen sehr offenen und spaßigen Diskussion darum, wie genau eigentlich eine deutsche Komödie in den Nachwendejahren aussehen kann (was sich auch in den 18 Trailern zeigt, die das Filmprogramm flankieren).

Freitag, 30. Dezember 2022

Die besten Filme 2022 – Denkst du vielleicht grad an mich?

 

Zwei Serien, die durch das Jahr spuken: Oliver Assayas’ Irma Vep und die herausragende BBC-Dokumentation The World At War

Filmbücher: Armond Whites Make Spielberg Great Again und Andre Bazins Jean Renoir und seine Filme

Erkältungsfernsehen: Wednesday und How I Met Your Father

Pop: House of the Dragon und The White Lotus S02

Schlimmer geht’s nicht: Die Daniels und ihr grauenerregender Everything Everywhere All At Once und Matt Bettinelli-Taylor + Tyler Giletts Scream

Über Wert gehandelt: Charlotte Wells’ Aftersun und Juho Kuosmanens Abteil Nr. 6

Hat was, aber nicht alles: James Grays Armageddon Time und Hong Sang-Soos The Novelist's Film

Starke Momente: Ryusuke Hamaguchis Drive My Car und David Gordon Greens Halloween Ends

Wünsch mir Glück. Die besten Filme des Jahres 2022

Über das Jahr schreiben, einfach eine Liste machen und die Bilder des Jahres sammeln. Der ewige Godard verstirbt, ohne, dass man es wirklich für real halten kann. Mein Fernseher stirbt nach mehr als einem Jahrzehnt den Heldentod mitten in einer Wintererkältung nach einem Abend im Apfelweinkeller. Sein letztes Lebenszeichen: ALF (S1, E22): Bühne frei für Spargelspitzen. Jean Carlomusto im Mal Seh’n. Sommertage im Café Karin. Werder Bremen gelingt an einem Sommertag der sofortige Wiederaufstieg. Kommunistische Plakate an einer schwedischen Kneipenfassade. Lillith Stangenberg in Blutsauger (Radlmaier). Die Filme von Elaine May und Mikhael Hers. Etwas von der Zeit retten, in der man nie wieder sein wird (Annie Ernaux).

Freitag, 31. Dezember 2021

Auftauchen um Luft zu holen - Die beste Filme 2021

 

Auftauchen um Luft zu holen – Die besten Filme 2021


Brüche von Kontinuitäten:

Werder Bremen stirbt nach Jahren des Dahinsiechens den Heldentod und steigt das erste Mal seit der Carter-Administration in die zweite Liga ab, unterdessen ziehe ich auf die böse Seite des Kieler Südfriedhofs um.

Mittwoch, 29. Dezember 2021

How does it feel- Die besten Filme des Jahres 2021

Ein zweites Jahr, in dem wie so viele Dinge auch das Kinojahr einen schwer vorhersehbaren Verlauf nahmen. Eigentlich lässt sich in diesem Jahr gar nicht mehr wirklich von einem Kinojahr sprechen, wie sinnvoll das vorher auch gewesen sein mag, weil das, was einem an aktuellen Filmen so begegnet ist, keiner Jahreslogik mehr folgt, sondern an den verschiedensten Orten auftaucht und auch wieder verschwindet. Aber dieser Zeitlogik sind diese Listen sowieso immer nur als Ausgangspunkt gefolgt. Daher auch in diesem Jahr wieder zehn Filme, die mir etwas bedeutet haben. 

 

Freitag, 18. Juni 2021

Everynight Dreams- Notizen zu einigen frühen Filmen von Mikio Naruse


Flunky, Work Hard (1931)

Von sanfter Komik über Kinderwelten mit ungeahnten Brutalitäten zur Tragik im Krankenhaus. Schöne kleine Geschichte, sehr schön montiert, vor allem, als der Vater vom Unfall seines Sohnes erfährt und das Bild für einen Moment mit ihm gemeinsam zusammenbricht.

No Blood Relations (1932)

Ein Reißen zwischen zwei Müttern. Eine möchte verzweifelt ihre Vergangenheit ungeschehen machen und muss daran scheitern. Sie wird am Ende nicht mit ansehen können, was sie getan hat. Die andere geht auf vor Liebe zu ihrem Kind. Familie ist kein Konstrukt, sondern ein Zusammenhalten. Findet in der Großaufnahme und der leichten Kamerafahrt zu seinen Figuren. Wäre interessant, ihn mit Sirks „All I Desire“ zusammen zu sehen. In beiden Fällen geht es um Schauspielerinnen, die ihre Vergangenheit ändern wollen und erkennen, dass das nie möglich sein wird. Während es bei Sirk eine Kuss auf der Veranda gibt, lässt Naruse seine Figur Japan den Rücken kehren. Sie kann nicht mit ansehen was sie getan hat.

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Mit Angst vor allem Fremden, wie soll denn sowas gehen? - Die besten Filme 2020

 Über den etwas ungewöhnlichen Verlauf des Jahres 2020 sind in den letzten Monaten genug kluge und weniger kluge Worte verloren worden, sodass ich mir die Freiheit herausnehme, an dieser Stelle nicht den vermeintlichen Mangel an Filmen zu beklagen, gab es doch auch 2020 genug langweilig-öde (Knives Out, Dolittle) bis milde amüsante (Underwater, Bad Boys for Life) amerikanischen Semigroßproduktionen zu bestaunen.

Wie’s kommt ist einerlei-Die besten Filme des Jahres 2020

In kaum in einem Jahr erscheint es seltsamer, eine Bestenliste des Kinojahres zu erstellen, als nach diesem schier unendlichen und komischen Jahr. Von einem Kinojahr zu sprechen ist eigentlich schon falsch, so waren die Kinos doch kaum genug geöffnet, als dass sich das Kinojahr richtig hätte entfalten können. Eine seltsame Mischung aus Trauer ob der vielen nichterlebten Kinomomente und den umso schöneren Erinnerungen an die wenigen Schönheiten dieses Jahres. Obwohl die Kinosäle für lange Zeit geschlossen waren, bzw. sind, lebt das Kino überall weiter und hat auch in pandemischen Zeiten seine Faszination kein Stück eingebüßt. Im Gegenteil, viel mehr scheint mir die Auseinandersetzung mit Filmen sowohl eine Möglichkeit zur Ablenkung von der äußeren Welt, als auch eine zur Auseinandersetzung mit dieser zu sein. Wie dem auch sei. Hier also zehn Kinofilme, die mir in diesem Jahr sehr viel bedeutet haben.

Montag, 6. April 2020

Die Sprachlichkeit der Bilder-Zu einigen Filmen von Sky Hopinka


Die Frage nach Sprache und Übersetzung im Kino ist eine sehr grundlegende und wird, so scheint mir, auf die Verteidigung eines bizarren Original-Fetischismus reduziert. Eine wesentlich vielfältigere Herangehensweise an dieses und andere Themen bieten die Filme von Sky Hopinka, einem jungen amerikanischen Filmemacher, der (meines Wissens nach) Teil der Ho-Chunk Nation ist, einem indigenen Volk, das Teil der Sioux-Sprachfamilie ist und deren Sprache er sowohl lehrt, als auch in seinen Filmen verarbeitet.

Montag, 6. Januar 2020

When the dawn comes, tonight will be a memory- Zu Tom Hoopers CATS


Dem Spott, welchem Tom Hoopers Verfilmung des Bühnenmusicals CATS sich schon nach der Veröffentlichung des ersten Trailers ausgesetzt sah, mochte ich mich schon von Beginn an nicht anschließen, da eben jener Trailer einen sehr aufregenden und zumindest interessanten Film versprach. Und in der Tat ist CATS ein überbordender und sehr guter Film geworden.

Montag, 30. Dezember 2019

Und ich weiß dass ich zu Hause bin - Die besten Filme 2019



Das Ende der Dekade bedeutet für mich auch dass Ende meiner ersten, in Ermangelung eines besseren Worts, cinephilen Dekade. Ein hübscher Zufall, dass am Ende dieser Dekade zwei Regisseure ganz oben in meiner Jahresendliste stehen, die für viele einen Einstiegspunkt in die Filmgeschichte darstellen. Viele Worte möchte ich dieses Jahr nicht verlieren, deswegen sei nur einmal Kristen Stewart gedankt, ihretwegen bin ich damals, in der Mitte der Dekade, in Die Wolken von Sils Maria gegangen, Assayas hat mich dann zu Michael Mann, Hou Hsiao-Hsien, Jia Zhangke, Jean Renoir gebracht und dann war das Kind auch schon in den Brunnen gefallen.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Vornehm geht die Welt zugrunde-Die besten Filme des Jahres 2019


10. ZWISCHEN DEN ZEILEN (Olivier Assayas)
Mit ziemlicher Sicherheit ist ZWISCHEN DEN ZEILEN nicht der beste Film von Assayas, aber selbst ein eher durchschnittlicher Film von ihm, bringt immer noch eine große Vielfalt an Ideen und Gedanken hervor, die mal naheliegend und mal sehr überraschend sind.

Dienstag, 10. September 2019

Schöne normale Filme - zu Yara von Abbas Fahdel und Home Again von Hallie Meyers-Shyer


Yara – Abbas Fahdel

Ein bemerkenswerter Film, der es schafft Festivalkino-Klischees souverän zu umschiffen, was nicht zuletzt an der erstaunlichen Klarheit des Films liegt. Diese Klarheit findet sich konzeptionell auf mehreren Ebenen wieder – in der Digitalität der schönen Naturaufnahmen aus dem nördlichen Libanon, der unspektakulären Geschichte (Mädchen wohnt bei Großmutter, Mädchen trifft Junge, Mädchen und Junge verlieben sich ineinander) als auch der emotionalen Eindeutigkeit, die jedoch keineswegs mit Simplizität verwechselt werden sollte, dafür steckt in Yara viel zu viel Reichhaltigkeit.

Freitag, 30. August 2019

Es war seltsam, aber…- Kurze Gedanken zu drei Kinobesuchen


ICH WAR ZUHAUSE, ABER…
Schanelec beweist ein weiteres Mal, dass formale Geschlossenheit und offene Erzählweisen sich nicht widersprechen, sondern sich in ihrem Kino sogar gegenseitig bedingen. Maren Eggert sinkt zu einer herzzerreißenden Version von „Let’s Dance“ am Grab ihres Mannes nieder. Es sind ungewöhnlich viele nach außen getragene Emotionen in diesem Film zu sehen, die sich auf den zweiten Blick aber wieder in das ansonsten wahrhaftige Spiel der Darsteller einfügen. Nur Maren Eggert darf sich aufregen, darf ihre Kinder anschreien, darf in ihre Wohnung rennen. Am Ende ist es dann wieder die Stille der Naturgeräusche, die nach dem Scheitern der Kommunikation zwischen den Figuren die Verbindungen schafft. Die Kinder spielen Hamlet und das ist in jeder Hinsicht das größte Rätsel des Films: „Alles Spiel ist immer Lüge.“

Montag, 5. August 2019

Ben Johnson

Ben Johnson in Wagon Master (John Ford):




Ben Johnson in The Last Picture Show (Peter Bogdanovich):


Sonntag, 21. Juli 2019

Damit du mögest sehen, an dich hab‘ ich gedacht- Über Abbas Kiarostamis „Like Someone In Love“


Die Filme von Abbas Kiarostami sind in vielerlei Hinsicht sehr besonders. Sie sind geprägt von einer reduzierten und poetischen Ästhetik. „Like Someone In Love“ stellt hierbei keine Ausnahme dar, kann aber trotzdem als ein besonderer Moment in der Filmographie Kiarostamis betrachtet werden. Bereits die erste Szene in einem Café ist sehr interessant.

Freitag, 29. März 2019

Le Bonheur-Eine kleine, verblassende Erinnerung an Agnès Varda

Ich habe viel zu wenig Filme von Agnès Varda gesehen, als dass ich einen ernsthaften Überblick über ihr Werk haben könnte, doch die Filme, die ich von ihr gesehen habe, haben mir allesamt gefallen. Doch am meisten verbindet mich immer noch mit ihrem Film „Le Bonheur“ (1965), den ich vor sieben oder acht Jahren in einer Originalfassung in einem kleinen Kino in Braunschweig sehen konnte.

Sonntag, 30. Dezember 2018

Sogar der Tacho hat kein' Bock - Die besten Filme 2018

Ein gutes Kinojahr, zumindest für mich. Der Umzug in eine größere Stadt, in der vage so etwas wie eine cinephile Szene zu erkennen ist. Sehr geärgert darüber dass der neue Jia Zhangke nicht beim Filmfest Hamburg lief (Burning zwar auch nicht, aber leichte Skepsis spätestens seit Obama den gut findet).

Samstag, 29. Dezember 2018

Als wärs der letzte Tag der Welt-Die Top 10 der besten Filme 2018

10. BLACKKKLANSMANN (Spike Lee)
Es ist eine seltsame Angewohnheit der Rezeption von vermeintlich politischen Filmen, diesen aufgrund ihres Inhaltes bereits einen politischen Aktivismus zuzuschreiben. Spike Lee widerspricht dieser simplen Vorstellung in seinem neuen Film auf radikale Art und Weise.

Sonntag, 11. November 2018

Aus der Tiefe des Bildes-Notizen zum 32. Internationalen Filmfest Braunschweig

Es ist eine eigentümliche Eigenschaft des Filmfestivals in Braunschweig, dass das Programm auf eine sympathische Art und Weise unsortiert wirkt. Dies bietet nicht nur ein gewisses Überraschungspotential, sondern lässt einen auch dort Zusammenhänge und Verbindungen suchen, wo eigentlich keine zu sein scheinen. Dabei lässt sich erkennen, in wie viele verschiedene Richtungen sich das Bewegtbild orientieren kann, welche Formatierungen es durchlebt.

Samstag, 22. September 2018

Ein Wunder-Zu Alice Rohrwachers „Glücklich wie Lazzaro“


Alice Rohrwacher hat mit ihren neuen Film in vielerlei Hinsicht ein Wunder vollbracht. Sie erzählt zunächst von einer abgeschotteten, diktatorischen Ausbeutungsszenerie, inmitten derer sich Lazzaro, ein unbedarfter junger Mensch befindet. Man bekommt von Anfang an das Gefühl, dass er nicht in diese Welt hineinpasst, die vom Gegensatz von Arbeit und Herrschaft und von Arm und Reich geprägt ist, ein Ort, den diese Menschen nicht verlassen dürfen.

Freitag, 6. April 2018

King of Queens in Filmen gedacht (Staffel 1)



S01E01 "Pilot" (Trautes Heim) – Außer Atem (Jean-Luc Godard)
Für eine gute Sitcom braucht man nur ein Sofa und einen alten Mann im Keller.

S01E02 "Fat City" (Das Fett muss Weg) – Star Wars: The Force Awakens (JJ Abrams)
Doug wirft über die Vergangenheit einen Blick in die Zukunft und sieht sich mit einer Carrie konfrontiert, die nicht mehr seinen Ansprüchen genügt. JJ Abrams versucht aus der Vergangenheit eine (serielle) Zukunft zu entwerfen. Beide scheitern und finden sich am Ende wieder mit einer Unverändlicherkeit konfrontiert.

S01E03 "Cello, Goodbye" (Revierkämpfe) – The House Bunny (Fred Wolf)
Dumm aber glücklich.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Football is for you and me - Corneliu Porumboius "Infinite Football"

Corneliu Porumboius neuer Film "Infinite Football" beginnt so, wie Abende nach Amateurfußballspielen in der Vereinskneipe enden: Ein mittelalter Mann erzählt von einer lebensprägenden Verletzung beim Fußball, in der Vereinskneipe gerne noch garniert mit einem Verweis auf die große Karriere, die durch den Tritt des ungelenken Gegenspielers verhindert wurde. Porumboius mittelalter Mann findet einen anderen Weg als biertrunkene Abende neben rumänischen Sportplätzen, für ihn bedeutet der lebensverändere Tritt den ersten Schritt auf dem Weg zu der Erkenntnis, dass nicht die Spieler, sondern der abgesteckte systemische Rahmen, die Fußballregeln, fehlerhaft sind.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Der Lärm der Stille- Lav Diaz‘ „Season of the Devil“


In seinem neuen Film erzählt Lav Diaz wieder mal von der Geschichte der Philippinen Ende der 70er-Jahre. Eine autoritäre Militärdiktatur hat sich gebildet und jegliche revolutionäre Stimmen sollen mit Gewalt unterdrückt werden. Das Ganze erzählt er in Schwarz-Weiß, sowie mittels Gesang, der ohne Musikunterstützung auskommt (er selbst bezeichnete den Film als „Rock-Oper“).

Dienstag, 20. Februar 2018

Die Allgegenwart des Vaters-Gedankensplitter zu drei Filmen der Weimarer Republik

Im Rahmen der Berlinale 2018 konnte man u.a. eine Retrospektive zum Thema „Weimarer Kino-Neu gesehen“ betrachten. Drei Filme dieser Reihe scheinen mir auf eigentümliche Art und Weise nicht nur miteinander, sondern auch mit der deutschen Filmgeschichte verbunden zu sein, nämlich mittels der Figur des Vaters.

Dienstag, 6. Februar 2018

Selbständige Kleider: Zu Paul Thomas Anderson „Phantom Thread"


Das An- und Ausziehen ist eine urfilmische Tätigkeit. In beinahe jedem Film finden sich Szenen, in denen Personen Klamotten anlegen, sei es ganz bewusst oder nur als nebensächlicher Rahmen eines Dialogs. Paul Thomas Anderson nähert sich dieser Technik in seinem neuen Film PHANTOM THREAD geradezu verdächtig langsam. Das stetige Berühren anderer Menschen spielt für den Schneider Reynolds Woodcock gerade zu Beginn des Films eine wichtige Rolle und wird von der Kamera mit ruhigen, fast kreisenden Bewegungen eingefangen. Dabei geht es keinesfalls um eine erotisch aufgeladene Berührung, sondern um die Bewegung, die dieser Film vollzieht, in dessen Zentrum am Anfang und am Ende das nicht enden wollende Abmessen von Körpern steht.

Samstag, 30. Dezember 2017

Die Top 10 der besten Filme 2017: We found love in a hopeless place

10. BLIND & HÄSSLICH-Tom Laas
Der Mumbelcore-Film ist mir in diesem Jahr ans Herz gewachsen. Ich mag die Art und Weise, wie frei und spielerisch ihre Filme sind und dadurch die Möglichkeit bekommen, ganz eigene Ästhetiken zu entwickeln. In diesem Film gelingt es Tom Laas seinem Film einen eigentümlich, tatsächlichen Humor zu geben, ohne dabei den Fokus auf seine Figuren zu verlieren.

Die Klassenbesten des Jahres 2017

  1. Okja – Bong Joon-Ho
Eine der stetig wiederkehrenden Diskussion des Filmjahres war der vermeintliche Widerspruch zwischen Streamingdiensten und Kino. Mich beschleicht jedoch das Gefühl, dass diese Diskussion in erster Linie von Bewohnern amerikanischer Groß- und europäischer Hauptstädte geführt wird, sodass ich mich an dieser Stelle an Neu-Kieler da etwas raushalten möchte, auch wenn Kiel nicht zu Unrecht von Einwohnern von Städtchen wie Itzehoe als das New York Schleswig-Holsteins bezeichnet wird.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Von einsamen Menschen erzählen-Notizen zum 31. Internationalen Filmfest Braunschweig

Der Trailer des 31. Internationalen Filmfest Braunschweig verrät, ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt, einiges über ein Thema, das in einigen Beiträgen offen zu Tage tritt. Man sieht gleich zu Beginn einzelne Personen aus verschiedenen Filmen, die alleine im Bild zu erkennen sind. Es sind Menschen oder Tiere, die alleine sind. Und so scheint mir eine Strömung des diesjährigen Festivals die Auseinandersetzung mit dem einsamen oder alleingelassenen Subjekt zu sein, das als Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen fungiert.

Freitag, 22. September 2017

Trennende und vereinende Träume-„On Body and Soul“


Eine eigentümliche und doch ganz natürliche Sequenz geht der ersten Szene von „On Body and Soul“ von Ildikó Enyedi voran. Ein Hirsch und eine Hirschkuh stehen in einem verschneiten Wald und berühren und beschnuppern sich. Gleich darauf befinden wir uns in einem Schlachthof, in welchem der Finanzdirektor Endre und die autistisch veranlagte Maria nach kurzer Zeit feststellen, dass sie jede Nacht den selben Traum haben, nämlich jene Szene im Wald.

Donnerstag, 29. Juni 2017

Was sonst so war

SILENCE (Shusaku Endo):
Von einem, der auszog um Jesus zu werden und der sich schlussendlich eingestehen muss, dass Judas die wichtigste Leitfigur des Neuen Testaments ist.


SEX AND THE CITY (Stand Staffel 4 Episode 1):
Besonders interessant wie sehr sich Witze, oder besser gesagt Pointen, über Blicke zwischen Carrie und Charlotte vermitteln, die fast schon als Substitut für Sitcomkonservenlacher fungieren.

"Il est cinq heures, Berlin s’eveille“-Gedanken über das Kino von Angela Schanelec

Meine Faszination für die sogenannte Neue Berliner Schule entspringt vor allem daraus, dass sie sich im Gegensatz zu vielen anderen Filmbewegungen, so schwer in eine klare Form bringen lässt. Weder gibt es ein Manifest, irgendwelche eigentümlichen Regeln oder sonst welche Voraussetzungen. Man hat es eigentlich mit einer Ansammlung von Filmemachern zutun, die sich in ihrer jeweiligen ästhetischen Prägung sehr unterschiedlich und gleichzeitig sehr einig zu sein scheinen.

Donnerstag, 16. Februar 2017

Das Innere und das Äußere: Thomas Arslans „Helle Nächte"

Thomas Arslan geht in seinem neuen Film, wie schon in „Gold“ (2013), aus Berlin heraus und begibt sich in ein weiteres Genre hinein.
Der Ingenieur Michael fährt mit seinem von ihm entfremdeten Sohn Luis nach Norwegen, um die Beerdigung seines eigenen Vaters zu organisieren. Dabei ist bereits der Beginn interessant:

Donnerstag, 2. Februar 2017

Do you believe in life after love? - Zur sechsten Staffel von Pretty Little Liars


Die sechste Staffel von Pretty Little Liars war bereits im Vorfeld mit Spannung erwartet worden, kündigten doch die Trailer und die Aussagen der Beteiligten von einem Zeitsprung , der die Liars auch innerdiegetisch wieder einigermaßen an das Alter ihrer Darstellerinnen anpassen sollte und ein munteres narratives Tohuwabohu versprach

Freitag, 30. Dezember 2016

Fragmente des Jahres 2016: Die Top 10 der besten Filme 2016 (Luca)

2016 war kein gutes Filmjahr. Dennoch gab es natürlich auch in diesem Jahr einige lohnenswerte Dinge im Kino zu sehen.

10.TONI ERDMANN - Maren Ade
Man kam 2016 nicht an diesem Film vorbei und ja, „Toni Erdmann“ ist ein guter Film. Über fast drei Stunden bereitet er ein interessantes Vergnügen.

Fragmente des Jahres 2016: Die Top 10 der besten Filme 2016 (David)

Wie schön wäre es doch, die eigene Bestenliste zum Jahresende unter ein übergeordnetes Motto zu stellen, einen Zusammenhang abgesehen von der eigenen Zuneigung zu finden. Einige Filme in meiner Auflistung ließen sich sicherlich gruppieren, auffällig vielleicht, dass ich dieses Jahr viele Filme mit interessanten und großartigen Schauspielerinnen in Paraderollen gemocht habe.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Fragmente des Jahres 2016: Der schönste Kinobesuch des Jahres

Ein Kinobesuch ist meist viel mehr, als das alleinige Ansehen des Films. Anders als bei einer DVD kann man nicht auf Pause drücken, man bewegt sich aus seinem gewohnten Lebensumfeld in die Macht und Dunkelheit des Kinosaals.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Fragmente des Jahres 2016 - Something new


Im Gegensatz zum alles in allem doch recht durchwachsenen Kinojahr 2016 war mein persönliches Filmjahr verhältnismäßig ergiebig, so zwischen aufgefrischten alten Lieben wie Terrence Malick oder neu gewonnenen Lieblingen wie Amy Heckerling. Viele Adam-Sandler-Filme habe ich dieses Jahr gesehen, fast alle habe ich sehr gemocht. Von den hier nicht genannten besonders die beiden Kindsköpfe-Filme.

Montag, 12. Dezember 2016

Fragmente des Jahres 2016: Zu Werner Herzogs "Herz aus Glas"

Bei einigen Filmen scheint es dazu zu gehören, dass sich um die Produktion ihrer Filme stets geheimnisumwitterte Geschichten ranken. Sei es das Gerücht, dass die Darsteller in „Nymphomaniac“ von Lars von Trier echten Geschlechtsverkehr vor der Kamera haben mussten, oder der legendäre Dokumentarfilm „Heart of Darkness“ über die Dreharbeiten von „Apocalypse Now“. 

Samstag, 10. Dezember 2016

Fragmente des Jahres 2016: Zu Bela Tarrs The Man from London

„The Man from London“ erzählt im Kern eine sehr einfache Geschichte. Der Leuchtturmwärter Maloin beobachtet im Hafen einen tödlich endenden Kampf zwischen zwei Männern. Dabei fällt der Tote mit seinem Koffer ins Hafenbecken. Maloin fischt den Koffer aus dem Hafenbecken und findet eine große Menge Geld darin. Als ein Inspektor in die Stadt kommt, verdächtigt dieser einen anderen Mann, das Geld gestohlen zu haben.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Das 30. Internationale Filmfest Braunschweig

DER TRAUMHAFTE WEG von Angela Schanelec, sicherlich der beste und aufregendste Film des diesjährigen Programms, wurde von der Hälfte des Publikums schon während des Films verlassen – alle anderen hatten die Möglichkeit sich von "The Lion Sleeps Tonight" bis zum Ende der Odysee rund um einen Drogenabhängigen und seine ehemalige Freundin fesseln zu lassen.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Geisterhafte Präsenzen - Personal Shopper

PERSONAL SHOPPER – OLIVIER ASSAYAS

Viele der besten Filme von Olivier Assayas sind getrieben von einer unbändigen Lust am Ausprobieren, an der Bewegung und einer enormen Offenheit. Auch "Personal Shopper" bildet keine Ausnahme von dieser Regel. Kristen Stewart spielt die titelgebende Personal Shopperin Maureen, deren Zwillingsbruder Leo drei Monate zuvor aufgrund eines Herzfehlers verstarb, an dem auch Stewarts Figur leidet.

Mittwoch, 28. September 2016

„Als würde das Leben in dieser Welt noch eine Rolle spielen“- Zu vier Filmen von Roland Klick


In SUPERMARKT gibt es eine sehr bezeichnende Szene für das Kino des Roland Klick. Sie spielt vor einem Nachtclub im Hamburger Kiez. Eine Prostituierte, gespielt von Eva Mattes, liegt völlig verzweifelt und sicherlich auch unter Drogeneinfluss auf dem Boden, neben ihr liegen Spaghetti auf dem Boden verstreut. Der Protagonist des Films steht in einer Menschenmenge, die sich das Schauspiel ansieht.

Freitag, 9. September 2016

Ein langsames Ersticken – zur zweiten Staffel von True Detective


 
  1. A woman drowning on a dry land. Ani (vielleicht nie zuvor so gut: Rachel McAdams) erstickt an Maskulinität. Ray (beeindruckend: Colin Farrell) ist durch die Vergewaltigung seiner Frau für immer gezeichnet. Woodrughs Homosexualität ist die ultimative Schwäche. Frank (entweder großartig oder schrecklich, ich bin nicht sicher: Vince Vaughn) versucht überfordert, die Kontrolle zu behalten, sein Gesicht zu wahren.

Sonntag, 14. August 2016

Der Kongress tanzt



 
Es ist ebenso langweilig wie müßig, den aktuellen Zustand des deutschen Films zu beklagen, schließlich wurde dies an anderer Stelle von klugen Leuten schon sehr umfassend getan. Nichtsdestotrotz bietet Erik Charrells musikalische Liebeskomödie rund um den Wiener Kongress (in Geschichtslehrbücher auch gerne als „Die Neuordnung Europas“ übertitelt), „Der Kongress tanzt“ Anlass zu betrauern, was dem deutschen Kino mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus (wenn dies natürlich auch eher eins der geringeren Schrecken darstellt) verloren gegangen ist.

Freitag, 5. August 2016

Festivalzuschauer ihr seid Schweine, Festivalzuschauer ich verachte euch




Auf der diesjährigen Berlinale gab es eine seltsame Szene zu beobachten. Die Regisseure Dominik Graf und Johannes Sievert führten im Anschluss an die Premiere ihres neuen Films „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ ein Zuschauergespräch. Es ging dabei um die Wahrnehmung von kommerziellen Filmen in Deutschland. Graf sagte dazu: „Es gibt in Deutschland eine unheimliche Arroganz gegenüber einem kommerziellen Kino.“ Er bekam donnernden Applaus aus dem gut gefüllten Kinosaal, auch die Aussage, man könne „für einen erfolgreichen Film keine gute Presse bekommen“, wurde ähnlich aufgenommen. Das Absurde daran ist, dass sicherlich ein Großteil der Zuschauer genau mit diesen Sätzen gemeint war.

Freitag, 11. März 2016

Das Jahr 2015



Filme:
Summer Hours – Olivier Assayas
Sowieso viel Assayas geguckt in den letzten Monaten und selbst an den eher unbeliebten (Die wilde Zeit, Boarding Gate) Aspekte toll gefunden.

The Question Is What Is The Question




Wie so viele Ehedramen oder auch Komödien auf dem Hass basieren, der beide Partner noch zusammenhält (also quasi eine Analyse des Endstadiums sind, dem Punkt, an dem alles eskaliert, an dem alles aus dem Ruder läuft, kurzum: an dem es plakativ, laut und unterhaltsam wird) schlägt der Film "Szenen einer Ehe" einen anderen Weg ein.

Samstag, 27. Februar 2016

Berlinale 2016

Ich konnte in diesem Jahr für ein Wochenende zu den 66. Internationalen Filmfestspielen Berlin reisen und möchte an dieser Stelle ein paar Gedanken zu den gesehenen Filmen formulieren:

Mittwoch, 3. Februar 2016

"If you want my future - forget my past"



Nachdem wir uns an dieser Stelle bereits mit den Geschehnissen und Strömungen in der vierten Staffel von Pretty Little Liars beschäftigt haben, soll es nun folgerichtig um die fünfte Staffel dieser, soviel sei gesagt, auch im Verlauf der fünften Staffel ganz wunderbaren Serie gehen.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Thief




„Thief“ ist in vielerlei Hinsicht ein Film über eine Großstadt. Der nicht besonders originelle, um klassische Genremotive (Der letzte Coup vor dem „Ruhestand“, der Widerspruch zwischen Familienleben und Verbrechertum etc.) konstruierte, Plot dient Michael Mann lediglich als Aufhänger für das Portrait einer Großstadt bei Nacht.

Mittwoch, 25. November 2015

Steve Jobs


Das Biopic über den Apple-Gründer Steve Jobs ist hierzulande auf wenig Gegenliebe gestoßen. Sehr schade, denn Danny Boyles Film löst sich sehr geschickt von herkömmlichen Konventionen des Biopic-Genres. Viele andere Biopics erzählen in vielen kleinen Szenen das ganze Leben seiner Hauptfigur und verlieren sich dabei in der Lebensgeschichte. „Steve Jobs“ schlägt eine völlig andere Richtung ein.

Dienstag, 24. November 2015

Kritiken zum 29. Internationalen Filmfest Braunschweig



Das 29. Internationalen Filmfest in Braunschweig ist Geschichte. Viele Picknickkörbe sind im Kino geleert worden, an unpassenden Stellen wurde gelacht und wir haben uns trotzdem einige Filme angesehen und wollen selbstverständlich darüber berichten. Außerdem haben wir dieses Mal einen Gastautor gewinnen können.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

"Pure Vernunft darf niemals siegen – Wir brauchen dringend neue Lügen"




An einer Stelle in der zweiten Folge der vierten Staffel der ABC Family-Serie "Pretty Little Liars" sagt eine der vier titelgebenden Lügnerinnen lakonisch: "Just feels like we're back where we started" und bringt damit eines der zentralen narrativen Merkmale der Serie auf den Punkt, die sich spätestens zum Ende der dritten Staffel der Fabulation hingegeben hat wie kaum eine andere Serie der letzten Jahre. 

Sonntag, 27. September 2015

Sicario



Denis Villeneuve hält sich selbst für einen sehr guten Regisseur, zumindest lässt Sicario (und eigentlich auch jeder seiner anderen Filme) darauf schließen. Die Frage, ob Villeneuve tatsächlich so fähig ist, soll zunächst hinten angestellt werden, bietet Sicario doch einige andere Dinge an Diskussionsstoff. 

Mittwoch, 16. September 2015

„Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!“



David Simon ist einer der größten und wichtigsten Chronisten unserer Zeit. Mit „The Wire“ setzte er sich ein Denkmal für alle Zeiten und auch in seiner neuen Serie „Show me a hero“ erzählt der Amerikaner eine zeitlose Geschichte über Rassismus, Angst und Menschlichkeit. Es geht um die wahre Geschichte der Stadt Yonkers, Ende der 80er-Jahre, als sich die weiße Mittelschicht der Stadt gegen einen Gerichtsentscheid auflehnten, der die Stadt zwang, 200 Sozialwohnungen überall in der Stadt zu bauen. Oscar Isaac als Nick Wasicsko wird in dieser Lage mehr oder weniger durch Opportunismus zum neuen Bürgermeister gewählt. Doch auch er kann die Durchführung des Richterspruchs nicht verhindern.

Sonntag, 9. August 2015

Carey Mulligan schmunzelt



"Am grünen Rand der Welt" wäre wahrscheinlich ein größeres Publikumszuspruch beschieden, wenn sein Kinostart eher in der Weihnachtszeit denn im Hochsommer gelegen wäre, als Kleinod zwischen dem üblichen Weihnachtsblockbuster und dem, das Warten auf seinen Film mit Kristen Stewart kaum erträglicher machenden, neuen Woody Allen-Film mit Emma Stone in der Hauptrolle, hätte der neue Vinterberg vielleicht ein kleiner Überraschungshit werden können. 

Dienstag, 4. August 2015

Freitag, 10. Juli 2015

Eine Liebeserklärung an „Kikis kleiner Lieferservice“




Hayao Miyazaki hat im letzten Jahr mit „Wie der Wind sich hebt“ seine Karriere beendet. Bereits eines seiner früheren Werke, die Verfilmung eines japanischen Kinderbuches „Kikis kleiner Lieferservice“ zeigt, warum die Filme des Studio-Ghibli-Gründers uns allen sehr fehlen werden.

"So assi dass es schon wieder geil kommt"





Dank einer hoffentlich nicht nur kurzfristigen Film-Offensive des Senders 3sat konnte der geneigte Zuschauer diese Woche nicht nur zwei Filme von Christian Petzold (die wunderbaren „Barbara“ und „Jerichow“), sondern auch eine ganze Reihe von Werken des Klaus Lemke bewundern. An dieser Stelle soll es um drei von ihnen gehen, namentlich „Kein großes Ding“, „Berlin für Helden“ und „Finale“, wobei letzter ganz sicher der schwächste aus diesem Trio ist.

Dienstag, 30. Juni 2015

Davids Filme des Monats Juni



1.    Scream – Wes Craven *
2.    Marnie – Alfred Hitchcock
3.    Batman Returns – Tim Burton *

Lucas Filme des Monats Juni


1.    Phoenix-Christian Petzold 
2.    Maps to the Stars-David Cronenberg 
3.    Polizeiruf 110: Kreise-Christian Petzold 

Montag, 29. Juni 2015

"Die große Liebe ist etwas, dass ich zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen kann"



Polizeiruf 110: Kreise – Christian Petzold
Über die Rolle des Münchener Polizeirufs als Spielwiese der renommiertesten Regisseure des Landes ist an anderer Stelle bereits zur Genüge geschrieben worden, trotzdem entfaltet "Kreise", dieser meisterliche Film aus der Feder von Christian Petzold, gerade in Zusammenhang mit Dominik Grafs letztjährigem "Smoke on the Water" eine besondere Qualität und Ebene.